Fragen nach der zentralalpinen Kupferzeit-Mumie „Ötzi“ verursachen bei den Schülerinnen und Schülern der aktuellen 6. Jahrgangsstufe keinerlei Stirnrunzeln mehr. Nach drei Monaten Geschichtsunterricht sind sie längst in der Lage, Phasen der menschlichen Vor- und Frühgeschichte zu erklären. Was jedoch vor 11 Millionen Jahren in direkter Nachbarschaft unseres Gymnasiums geschehen ist, wissen die wenigsten.
In diese Kerbe schlug Ende November die „Udo“-Expertin Dr. Christine Laugwitz aus Pforzen, indem sie den Klassen der Jahrgangsstufe 6 den bedeutendsten paläontologischen Fund der Region näherbrachte: „Udo“ – so wird der Danuvius guggenmosi gemeinhin genannt, ein Menschenaffe des Miozän, mittlerweile Gegenstand von Heimatkrimis und Talkshows. Dass seine Überreste aber vor allem die Wissenschaft in Aufruhr versetzen, versteht sich von selbst. So gräbt und forscht ein Team der Universität Tübingen unter Prof. Dr. Madelaine Böhme seit 2019 in der Tongrube der Hammerschmiede. In engem Kontakt zu diesem Kreis steht Dr. Laugwitz, die ihr Wissen gerne mit den Schulen der Region teilt. Auch die von ihr gehaltenen Unterrichtsstunden am Jakob-Brucker-Gymnasium erwiesen sich als echter Zugewinn für alle Klassen. Mit großer Freude und Idealismus ausgerüstet, erreichte die Referentin das selbst gesetzte Ziel, Begeisterung für das Thema zu entfachen, spielend leicht. Eine Nachbetrachtung der JBG-Stunden samt Klärung offener Fragen sowie interessante Fakten zu „Udo“ findet man übrigens auf der Homepage von Frau Dr. Laugwitz (www.danuvius-hammerschmiede.de). Die Fachschaft Geschichte am JBG bedankt sich sehr herzlich für die spannenden, anschaulich vermittelten Einblicke in die Welt des Danuvius guggenmosi und freut sich auf weitere Begegnungen.
Thomas Wilm